In meiner Nachbarschaft während eines Spaziergangs entdecke ich diesen beschriebenen Stoffbanner.

«Airlines oder KITAs»

Der Schriftzug erinnert mich an ein weiteres Plakat aus meiner Nachbarschaft, welches das prekäre Betreuungssystem in den KITAs anprangert: Es ging um eine Frau, die in einer Mittagspause allein 14 Kinder betreuen musste, aufgrund von Personalmangel.

Das Geld fliesst nicht zum unterbezahlten und knappen Betreuungspersonal der KITAs. Am Ende wird so weder an die Gesundheit des Personals, noch längerfristig an die Betreuung der Kleinen gedacht. Und indirekt auch die Message an die Hausfrau, den Hausmann und generell an alle, die ihre Zeit mit Kindern verbringen: Kinder betreuen, das ist doch gar nicht so schwer! Es ist natürlich ein wirtschaftlicher Schachzug, keine bessere Betreuung zu gewährleisten: So wird insgeheim immer noch auf die unbezahlte Betreuungsarbeit (Care-Arbeit) von vorwiegend Müttern und den lieben Grosseltern gehofft. In der Schweiz ist das Hausfrauenmodell mit dem Vater als alleinigem «Ernährer» zwar nicht mehr auf Pole Position, aber immerhin auf Platz zwei der «freiwillig» gewählten Familienmodelle (siehe https://www.youtube.com/watch?v=LmxFEBXkb9E). Auf Platz eins: Der Mann arbeitet immer noch 100%, die Frau «darf» dann immerhin noch 30 bis 40% arbeiten gehen, nebenbei die Kinder zur KITA bringen und von dieser abholen gehen und den ganzen Haushalt schmeissen (es ist schon so: Männer haben zwar bei der Betreuungszeit der Kinder aufgeholt, aber nicht beim Erledigen des Haushalts). Nur wenige Paare arbeiten beide 80–100% mit Kindern und wenn sie dies tun und beide gut verdiene, bekommen sie zur Strafe dafür keine KITA-Subventionen. Wie viele Milliarden der Bund wohl mit dem Einernährermodell, der Hilfe der Grosseltern und ungenüngenden Subventionen spart? Die Milliarden gehen dann wohl in die Airlines, wie der Stoffbanner aus meiner Nachbarschaft anprangert.

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