4 Tipps, wie du gut zu dir schaust

1. Sei ehrlich zu dir!

Wir alle haben unsere selbstgewählten Self-Care-Strategien, die langsam aber sicher zum Tod führen.

Nach dem Schweizer Unternehmer Rolf Dobelli (Die Kunst des klaren Denkens, 2011) ist das menschliche Gehirn evolutionstechnisch dazu da, dass wir uns und die anderen von uns selbst überzeugen: Damit sichern wir Macht und letztlich Ressourcen. Vor 10’000 Jahren mag die Überzeugungskraft von uns Beerensammelnden und Jagenden noch klug gewesen sein – heute (zumindest in westlichen Industrieländern) ist von Ressourcenknappheit nicht die Rede und unser Gehirn müsste (eigentlich) für die intersubjektive (= zwischenmenschliche) Wahrheitsfindung eingesetzt werden. Stattdessen belügen wir uns und die anderen konstant: Wir geben vor, selbst zu uns zu schauen, indem wir schon wieder zur Zigi, zum Joint, zum Bier oder zur Chipstüte greifen. Oder indem wir uns bewusst «gesund» ernähren, bis zu dem Masse, wo wir gar nichts mehr essen. Oder indem wir zu wenig oder zu viel Sport treiben. Alles im Namen des «Stress-Abbaus».

Es geht also darum, herauszufinden, wie wir instinktiv Stress abbauen. Die gewählte Option ist m.E. immer diejenige, die uns am Naheliegendsten erscheint (das Gehirn ist faul und ein Wiederholungstäter: Antrainiertes Verhalten lässt sich nur mühsam ändern). Sind wir Verfressene? Dann wird gefressen, um zu entspannen und Stress abzubauen. Sind wir Leistungsversessene? Dann wird noch eine Runde mehr Radgefahren.

Schritt eins: Sich der eigenen instinktiven Self-Care-Strategie bewusst werden. Und aufhören, sie vor sich und den anderen zu rechtfertigen. Denn: Schlimmstenfalls führen die selbstgewählten Strategien zu Sucht und Erkrankung und, wie bereits erwähnt, zum Tod.

2. Wähle die Self-Care-Strategie, die auf den ersten Blick Überwindung kostet!

Du bist ein leistungsversessener Sport-Veganer? Dann wüsstest du eigentlich theoretisch, hörtest du auf deine Freunde und Feinde (meist sind es die Feinde, die einem die Wahrheit sagen), dass es für dich Self-Care wäre, runterzufahren und eine Tasse Tee zu trinken. Mit Oreo-Keks. Auf den ersten Blick kostest das Überwindung, aber wenn du das machst, weisst du: Das bisschen Energie-Tanken und Nascherei macht mich relaxt – und erst noch mit positiven Auswirkungen auf meine Umgebung (warum ist der denn so gut drauf heute? Was Oreo-Kekse für Wunder bewirken können).

Du bist eine verfressene Faulpelzin? Dann weisst du, dass für dich der Oreo-Keks nicht in Frage kommt: Finger weg, zu viel genascht! Dein Bauch hat schon längst kapituliert und gibt dir Warnsignale (Bauchspeck, Verdauungsschwierigkeiten). Die Lösung? Raus an die frische Luft, Bewegung reinbringen, um angestauten (emotionalen) Stress abzubauen. Nachhaltig super: Bauchspeck gezähmt, Verdauung reguliert, Wohlgefühl hergestellt.

Schritt zwei: Aus dem Repertoire an möglichen Self-Care Strategien (wenn du kein Bungee Jumping-Typ bist, dann ist die Option sicher gestrichen) diejenige aussuchen, die am meisten Überwindung kostet. Aber daran denken: Sie ist immer noch machbar, sonst würde sie sich nicht in deinem Repertoire befinden.

3. Sei nicht streng zu dir!

Es geht nicht darum, vom einen ins nächste Extrem zu fallen: Hast du vorher Oreo-Kekse nicht mal eines Blickes gewürdigt, heisst das nicht, dass du jetzt eine Tonne davon essen sollst. Umgekehrt sollen deine Naschereien nicht gleich minus werden. Es geht darum, mehr oder weniger eine gesunde Mitte zu finden. Heisst: Wenn du vorher in zehn von zehn Fällen bei Stressabbau oder als Belohnungsmechanismus den Oreo-Keks gegessen hast, grenzt es bereits an Perfektion, wenn du dies nur noch in vier von zehn Fällen tust.

Schritt drei: Akzeptiere deine Schwächen und zähme sie.

4. Dran bleiben!

Falls du wieder mal zu viel oder zu wenig zum Keks gegriffen hast: Nicht gleich alle guten Vorsätze über den Haufen schmeissen, sondern mutig wieder von Vorne beginnen.

Schritt vier: Nicht aufgeben.

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