Disclaimer: Dieser Text dient lediglich zu Unterhaltungszwecken. Er entspricht allein meiner Wahrnehmung, die rein gar nichts mit der Realität zu tun hat. Vieles ist überspitzt. Und soll niemanden im echten Leben diffamieren. Deshalb sind Namen und Details abgeändert.

Dieses Jahr werde ich dreissig. Seit meinem Auszug von Zuhause mit 22, habe ich bereits in verschiedensten Formen gelebt: in Gemeinschaft und (halb-)solitär. Vorhang auf für: meine erste WG. Teil III: Die Ratte.

Die Ratte kam von einem anderen Kontinent. Besser gesagt: aus einem anderen Planeten.

Sie hatte nie gelernt, zu kochen oder einen Blick zurück in die WC-Schüssel zu werfen. Die Ratte war mit Bediensteten aufgewachsen. Und so fühlte sie sich wahrscheinlich, als sie einzog: mitten unter Bediensteten.

WG-Essen? Sie stand einfach nur daneben und stibitzte von den Zutaten. Und sagte zwischendurch: «Ich habe Hunger», anstatt selbst Hand anzulegen. Beim Schöpfen achtete sie nicht darauf, dass alle gleichmässig etwas abbekamen, sondern schöpfte sich selbstverständlich zuerst – und dann auch noch am meisten. So, dass nicht viel für die anderen übrig blieb. Ihre Essgewohnheiten waren einfach des Grauens. Sie kochte irgendwelche Nudeln auf, die sie dann im Stehen in sich hinein schlürfte, wie ein Staubsauger, oder kochte irgendwelche Weiss-Würstchen im Wasser auf und ass sie dann einfach so, ohne Sauce, ohne Beilage.

Bei einem WG-Essen mit der egoistischen Ratte haute es mir dann den Nuggi [Schnuller] raus (d.h.: das Fass war übergelaufen) und ich stürmte in mein Zimmer und schletzte [schlug heftig] die Tür [zu].

Irgendwann meinte dann der Lehrer: «Valeria, du kannst wieder rauskommen, wir haben Pizza bestellt.»

Die Jungs sahen es anscheinend nicht so streng. Die Ratte hatte zu viel gefressen? Kein Problem.

Dann bestellen wir einfach eine Pizza.

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